Das Vorstellungsgespräch

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Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird kann sich freuen, sollte sich aber auf keinen Fall auf Lorbeeren ausruhen! Je besser Du Dich auf das Bewerbungsgespräch vorbereitest, desto grösser sind Deine Chancen, dass du die Stelle tatsächlich erhälst.

Auf folgendes solltest Du dringend achten:

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Gründliche Recherche über den Arbeitgeber

Informiere Dich vor dem Vorstellungsgespräch möglichst umfassend über das Unternehmen. Viele Firmen besitzen eine eigene Website mit deren Firmengeschichte, dem Leitbild sowie Informationen zu den Dienstleistungen und Produkten. Vielleicht stösst Du dabei auch auf Presseberichte oder jährliche Geschäftsberichte über die Firma.

Was nützen Dir diese Informationen für das Bewerbungsgespräch? – Je mehr Du über das Unternehmen weisst, desto kompetenter kannst Du Dich beim Bewerbungsgespräch verkaufen. Du kannst Dir so auch besser vorstellen, wie Du der Firma als neuer Mitarbeiter nützlich sein könntest.

Tipp am Rande: In unserer Checkliste „Recherchen zum potenziellen Arbeitgeber“ findest Du viele wichtige Tipps zur bestmöglichen Vorbereitung.

Verinnerliche Dir Deine Bewerbungsunterlagen

Obwohl Dein Bewerbungsempfänger die Bewerbungsunterlagen bestens kennt, wird er Dir gewisse Fragen zu Deinem Lebenslauf stellen. Überlege Dir deshalb gut, welche Fragen auf Dich zukommen könnten. Hast Du beispielsweise eine Lücke in Deinem Lebenslauf, wirst Du höchstwahrscheinlich darauf angesprochen. Auch das Anschreiben bzw. das Motivationsschreiben solltest Du Dir nochmals gut anschauen. Wie hast Du Deine Bewerbung begründet? Welches Interesse hast Du geltend gemacht?

Argumente sammeln die für Dich sprechen

Entwickle mit Hilfe der Informationen über das Unternehmen in Kombination mit Deinen eigenen Fähigkeiten Argumente, die für Dich sprechen. Stelle Dir das Unternehmen als Puzzle vor, bei dem zur Zeit ein Puzzleteil fehlt.
Wie kannst Du Deinen potentiellen Arbeitgeber davon überzeugen, dass Du mit Deinem Bewerbungsprofil das passende Puzzleteil bieten kannst? Was kannst Du gegenüber Deinen Mitbewerbern in die Waagschale werfen? In welchen Bereichen können Deine Stärken besonders eingesetzt werden, so, dass das Unternehmen optimal von Dir als zukünftigen Mitarbeiter profitieren kann?

Eigene Fragen vorbereiten

Eigene Fragen sind sehr wichtig! Noch besser ist, wenn Du Fragen vorbereitest, mittels denen Du Dir selbst ein besseres Bild über Deinen möglichen Tätigkeitsbereich machen kannst.
Um eigene Fragen zu entwickeln, nimmst Du als erstes das Stelleninserat zur Hand und liest es aufmerksam durch.
Wie sieht das Stellenprofil aus? Welche Tätigkeiten werden von Dir verlangt? Hast Du Fragen dazu?

Ein weiterer Ansatzpunkt für Fragen bietet der Bewerbungsempfänger. Frage ihn beispielsweise, wie lange er bereits für die Firma tätig ist und welche Funktionen er ausübt. Du kannst auch Fragen stellen zur Zusammenarbeit im Team, zur Firmenphilosophie, zum Leitbild, zu den mittelfristigen und langfristigen Zielen der Firma usw. Damit erfährst Du vieles über das personale Netzwerk, die Arbeitsabläufe innerhalb der Firma und über die Position im Markt. Zugleich signalisierst Du Interesse an einer gut funktionierenden Zusammenarbeit.

Organisation der Anreise

Damit Du pünktlich beim Vorstellungstermin erscheinst, musst Du die Anreise gut planen. Verwende dafür den Routenplaner im Internet. Rechne für unvorhergesehene Zwischenfälle unbedingt Reservezeit ein. Es ist auch für Dich angenehmer, wenn Du nicht verschwitzt, nervös oder mit hohem Puls direkt ins Gespräch reinstürzt. So bleibt Dir auch noch ein bisschen Zeit, Dich mental vorzubereiten und den Gesprächsablauf nochmals durchzugehen.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst lohnt es sich, am Vortag des Bewerbungsgesprächs die Strecke zwischen Haustüre und zukünftigem Arbeitsort abzufahren und die Zeit zu messen.

Wahl des passenden Outfits

Die Kleiderwahl hängt in erster Linie von der Art des Unternehmens und der Stelle ab, für die Du Dich beworben hast. Handelt es sich um eine Stelle in einer Bank oder einer Versicherung, dann wähle Dein Outfit entsprechend dem Dresscode aus. (Bewerber mit Anzug und Krawatte, Bewerberin mit Business-Outfit, beispielsweise einer klassisch-dezenten Blazer-Kombination).

Falls Du Dich bei einer Werbeagentur oder bei einem jüngeren Unternehmen vorstellst, dann darf es ruhig etwas modisch Ausgefallenes sein. Wichtig ist, dass Du Dich in Deiner Kleidung wohlfühlst. Dein Äusseres sollte möglichst gepflegt sein. Dazu gehört eine gepflegte Rasur und Frisur, ein schlichtes Make-up bei Frauen sowie ein dezentes Parfum.

Antworten auf typische Fragen vorbereiten

Folgende 10 Fragen (oder Fragen mit ähnlichem Inhalt) kommen bei Vorstellungsgesprächen am häufigsten vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit einer oder mehreren dieser Fragen konfrontiert wirst, ist gross. Deshalb macht es Sinn, wenn Du vor dem Vorstellungsgespräch geeignete Antworten vorbereitest.

  • Aus welchem Grund haben Sie sich für diese Position beworben?
  • Worin liegen Ihre Stärken, was sind Ihre Schwächen?
  • Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?
  • Was erwarten Sie von dieser Tätigkeit? Wo sehen Sie in dieser Position für sich Entwicklungspotenzial?
  • Weshalb haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
  • Welches sind Ihre drei ausgeprägtesten Charaktereigenschaften?
  • Was war Ihr bisher grösster beruflicher Erfolg / Misserfolg?
  • Was möchten Sie in fünf Jahren beruflich erreicht haben?
  • Was verstehen Sie unter sozialer Kompetenz?
  • Was erwarten Sie von Ihrem Arbeitgeber?

Tipp: Damit Du Dich optimal auf die beliebtesten Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereiten kannst, lies unseren umfassenden Artikel „Typische Fragen Vorstellungsgespräch“ durch.

Gedankliche Vorbereitung: Der Gesprächsablauf
1. Begrüssungs- und Aufwärmphase

Der erste Eindruck zählt, deshalb ist die Begrüssungs- und Aufwärmphase besonders wichtig. Stelle Dich freundlich vor, sprich laut und deutlich. Ein fester Händedruck unterstreicht Deine Entschlossenheit. Merke Dir die Namen aller Anwesenden, damit Du alle Beteiligten im Gespräch direkt ansprechen kannst.

Zu Beginn wird Dein Gegenüber versuchen, mit ein wenig Small Talk eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Eventuell wirst Du über Deine Anreise gefragt „Haben Sie gut hierher gefunden?“. Antworte und berichte beispielsweise, wie einfach es heute ist mit dem Navi oder mit Google-Maps den Zielort zu finden.

2. Die Einleitungsphase

In dieser Phase stellt sich in der Regel das Unternehmen vor und gibt dem Bewerber einen Überblick über die Firmenphilosophie sowie deren Produkte und/ oder Dienstleistungen. Anschliessend wird das Gespräch meist auf die freie Stelle und die Anforderungen gelenkt. Während dieser Einleitungsphase solltest Du Dein Gegenüber nicht unterbrechen, sondern konzentriert zuhören.

3. Deine Selbstdarstellung

Nun bist Du an der Reihe. In der Regel wirst Du zuerst nach Deinem Werdegang gefragt. Erläutere kurz die wichtigsten Stationen Deiner beruflichen Laufbahn, ohne dabei den Lebenslauf eins zu eins wiederzugeben. Die Kunst liegt darin, dass Du Dich besonders auf positive berufliche Leistungen konzentrierst, welche für die ausgeschriebene Stelle relevant sein könnten.
Vermittle den Eindruck, dass Du Freude an neuen Herausforderungen hast und motiviert bist, ihnen die Stirn zu bieten. Präsentiere Dich sympathisch und mit dem Willen stetig dazulernen zu wollen. Gestehe ruhig auch einige Deiner kleineren Schwächen ein.

4. Die Vertiefungsphase

In der Vertiefungsphase folgt der eigentliche Dialog, bei dem beide Seiten interagieren. Du befindest Dich als Bewerber jedoch in der Rolle des Befragten. Der Arbeitgeber stellt hier in der Regel noch nicht geklärte Fragen zum Lebenslauf oder zu den Gründen für die Berufswahl des Bewerbers. Ins Spiel kommen auch die Motive für die Bewerbung auf exakt diese Stelle. Fragen über die eigene Persönlichkeit gehören ebenfalls zum Standard wie etwa: „Wie würden Sie sich charakterisieren?“ „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“

5. Deine eigenen Fragen

Gegen Ende des Bewerbungsgespräch wird Dir Raum gegeben für eigene Fragen. Das ist nicht etwa eine Höflichkeitsfloskel. Sondern hier bietet sich dem Personalchef die Möglichkeit, nochmals Dein Fachwissen und Dein Engagement zu prüfen. Tipps für eigene Fragen findest Du im Abschnitt „4. Eigene Fragen vorbereiten.

6. Die Schlussphase

Zum Abschluss des Vorstellungsgesprächs bleibt noch Zeit für eine kurze Zusammenfassung. Der Bewerber wird aufgefordert nochmals pointiert darzulegen, weshalb er sich für die Stelle besonders eignen würde. Trage hier Deine Argumente gekonnt vor und versuche Dein Gegenüber zu überzeugen, dass Du der gesuchte Kandidat bist. Bleibe sachlich, aber zeige erneut Dein Interesse und Deine Motivation für die Stelle.

Anschliessend darfst Du ungeniert nachfragen, wann der Entscheidungstermin für die definitive Besetzung der Stelle ist. Bei der Verabschiedung ist es wichtig einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auch wenn Du das Vorstellungsgespräch gar nicht spannend oder sogar als fürchterlich erfahren hast, solltest Du die Sache mit einem festen Händedruck und einem Lächeln auf dem Gesicht hinter Dich bringen.
Du kannst beim Abschied auch nochmals betonen, wie interessant diese Stelle für Dich wäre und wie gerne Du für dieses Unternehmen arbeiten würdest.

Was Du vermeiden solltest
  • Absolutes No-Go ist zu spätes erscheinen!
  • Setze Dich nicht einfach auf einen der freien Stühle. Warte, bis Dir ein Platz zugewiesen wird.
  • Verschränke nie die Arme während dem Gespräch. (Das vermittelt Verschlossenheit und Abgrenzung)
  • Vermeide eine lässige Körperhaltung. Sitze aufrecht und selbstbewusst.
  • Versuche nicht zu angespannt im Stuhl zu sitzen. Ein bisschen Nervosität ist normal und das wissen auch die Personaler. Sollte es wirklich schlimm sein kannst Du auch kurz erwähnen, dass Du ein bisschen Nervös bist. Macht Dich sympathisch und zeigt auch Deine Offenheit und Ehrlichkeit.
  • Rauche nicht. (Ausnahme: Dein Gesprächspartner raucht ebenfalls oder Dir wird eine Zigarette angeboten).
  • Komme während des Small Talks nicht ins Plaudern.
  • Verhalte Dich niemals arrogant oder überheblich.
  • Frage nicht schon zu Beginn des Gespräches nach der Urlaubsregelung.
  • Verabschiede Dich höflich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Auch wenn Du das Vorstellungsgespräch als Schikane oder als schrecklich erlebt hast.
Hinterlasse spuren

Vermittle positive Eindrücke! Besonders wichtig ist es, dass Du Kompetenz und Zuverlässigkeit ausstrahlst. Dies beginnt bereits bei der Pünktlichkeit und dem Auftreten. Achte auf eine gute Kleiderwahl, ein gepflegtes Äusseres wie auch auf die Körpersprache. Kompetenz hängt natürlich von Deinem Fachwissen und Deiner Berufserfahrung ab. Bringe Dein Wissen ein und überzeuge Dein Gegenüber von Deinen Fähigkeiten wie auch von Deinen Sozialkompetenzen! Der Personalchef soll am Ende denken: „Die/ Der kann was!“ Oder: „Das ist der richtige Kandidat, er bringt unserem Unternehmen durch sein Know-how einen Gewinn.“

 

  Ostendis Checkliste

Zu diesem Artikel ist eine Checkliste vorhanden.



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