WiedereinsteigerInnen

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All-in-One? Kein Problem!

Für einen beruflichen Wiedereinstieg gibt es viele Gründe. Darunter sind Selbstverwirklichung, Abwechslung zum Alltag, (mehr) finanzielle Unabhängigkeit, wirtschaftliche Absicherung der Familie oder auch Vermeidung von Altersarmut durch den Erwerb von Rentenansprüchen. Jedenfalls gilt es, bei jedem Bewegungsgrund strukturiert vorzugehen. Denn der Arbeitsmarkt sowie die Arbeitsbedingungen und –anforderungen ändern sich relativ schnell.   

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Allgemeines zum beruflichen Wiedereinstieg

Finanzielle Beweggründe stehen für berufliche Wiedereinsteiger aus unterschiedlichen Gründen im Vordergrund. Darunter fällt zum Beispiel auch, wieder selbst erwirtschaftetes Geld am Ende des Monats auf dem Konto zu haben. Dies steigert die Eigenmotivation und fördert gleichzeitig das persönliche Wohlbefinden. Natürlich kann dies auch eine finanzielle Unterstützung für den Partner bedeuten.

Gemäss Studien, ist für viele Frauen die Selbstverwirklichung eines der meisten Gründe für den Wiedereinstieg in die Arbeit.

Für alleinerziehende Mütter ist dies meist keine Option wieder arbeiten zu gehen, sondern eine Muss-Situation. Denn wie soll man sich sonst den Unterhalt für sich und sein Kind oder seine Kinder leisten können? Abhängig vom Sozialamt zu sein, ist für viele Mütter keine gute oder langfristige Alternative.

Wiedereinstieg nach Mutterschaft

Der Wiedereinstieg in den Job ist kein Kinderspiel. So hart es klingt; aber die Arbeitswelt wartet nicht auf Mütter.

Daher ist eine frühzeitige und strukturierte Planung enorm wichtig. Wenn bereits während der Schwangerschaft klar ist, dass nach dem Mutterschaftsurlaub wieder in die Arbeit eingestiegen werden möchte, sollten die Möglichkeiten so früh wie möglich mit dem Arbeitgeber geklärt werden.
Fragen wie ein Teilzeit-Pensum oder Home-Office, sollten dabei mit dem Chef in einem persönlichen Gespräch besprochen werden.

Entscheidest Du Dich jedoch für einen Berufswechsel, gilt es auch hier einer strukturierten Vorgehensweise nachzugehen. Darunter fallen die Evaluation der präferierten Berufsrichtungen/ Branchen wie auch die denkbaren Arbeitsorte, das mögliche Pensum, etc.

Denke stets daran, eine neue Arbeit zu finden kann eine Weile dauern.

Nach längerer Auszeit

Mütter, die sich nach längerer Auszeit wieder in die Arbeitswelt stürzen wollen, haben den Einstieg zum Teil etwas schwerer. Da sich der Arbeitsmarkt so rasant ändert, fehlt den Wiedereinsteigerinnen oft ein aktueller Wissensstand in ihrem Beruf.
Viele Mütter bilden sich im Laufe der Jahre nicht kontinuierlich weiter, weil sie sich in erster Linie um ihr Kind/ ihre Kinder, kümmern wollen. Verständlich, aus einem bestimmten Grund hat man sich ja zurückgezogen. Jedoch kann genau das zum Verhängnis werden, wenn man wieder in den alten Beruf, sprich die alte Position, einsteigen möchte. Dies zu vollbringen ist oft eine grosse Herausforderung und verlangt häufig auch viel Glück.

Viele müssen wieder weiter unten einsteigen und sich so wieder hocharbeiten. Eventuell müssen gleichzeitig sogar Weiterbildungen oder spezifische Kurse absolviert werden. Die Arbeitgeber sehen natürlich die Lücke im Lebenslauf, diese kann von einem Jahr bis über zehn Jahre gehen. Je nach dessen Länge ist verständlich, dass man nicht mehr auf demselben Niveau operieren kann. Denn die diversen Arbeitsgebiete entwickeln sich in der heutigen Zeit so schnell, dass es ohne stetige Weiterbildung unmöglich ist, wieder auf gleicher Ebene agieren zu können wie vor der Mutterschaftszeit.

Die kompletten Bewerbungsunterlagen sollten ebenfalls überprüft und zeitgemäss angepasst werden. Die Bewerbungsmappe muss vollständig und ordentlich gescannt oder gedruckt sein. Ein sympathisches, aktuelles und professionell verarbeitetes Foto darf ebenfalls nicht fehlen.

Vor Antritt der neuen Arbeit muss, wenn die Kinder noch Beaufsichtigung brauchen, geklärt werden, wo sie während der Arbeit untergebracht werden können.

Wer passt auf mein Kind/ meiner Kinder auf?

  • Wo kann ich mein Kind zur Betreuung unterbringen?
  • Lieber eine Tagesmutter oder eine Kinderkrippe?
    Hierbei ist es wichtig sich früh genug anzumelden, da es in bestimmten Krippen längere Wartezeiten gibt. Bei Babys ist es sogar auf eine bestimmte Anzahl begrenzt.
  • Für alleinerziehende Mütter ist ein Kostenvergleich unabdingbar, da verschiedene Zahlungssysteme bestehen.
  • Auf welche Tage und welche Zeiten bin ich angewiesen?

Im Internet sind jegliche Kindertagesstätten und Tagesmütter ausgeschrieben. Auf der Wohngemeinde gibt es ebenfalls eine Liste mit den dort angemeldeten Tagesmüttern in der Region.

Berufliche Standortbestimmung

Bevor Du Dich aktiv auf Jobsuche begibst, musst Du Dir über Deinen beruflichen Standort bewusst werden:

  • Wie ist mein aktueller Wissensstand in meinem Beruf?
  • Wie sieht es mit meinen Computerkenntnissen aus?
    Reichen die, um mit den heutigen Standards mitzuhalten?
  • Sind meine Sprachkenntnisse noch immer so fliessend wie dazumal resp. so, wie sie in meinem Lebenslauf deklariert sind?
  • In welchem Fachbereich besteht allenfalls Nachholbedarf?
    Falls welcher besteht, wäre vielleicht ein Auffrischungskurs lohnenswert?
  • Wie sieht mein maximaler Arbeitsweg aus, den ich auf mich nehmen kann?
  • Möchte ich lieber in einem Klein-, Mittel oder Grossunternehmen arbeiten?
  • Zu welchem Arbeitspensum bin ich fähig zu arbeiten?
  • Können die Beschäftigungsgrade eventuell bei Bedarf erhöht werden?
  • Wie sähe meine aktuelle Lohngrenze aus?

Nachdem diese Fragen geklärt sind, kann mit der Erstellung der Bewerbung begonnen werden. Im Bewerbungsratgeber findest Du alle wichtigen und aktuellen Infos rund ums Thema Bewerbung. Wir empfehlen Dir, bei „Vor der Bewerbung“ zu beginnen und dann der Reihe nach von „Die Bewerbung“ bis hin zu „Nach der Bewerbung“ durchzugehen.

Kurzer Ausstieg, leichter Einstieg
Am einfachsten ist der Wiedereinstieg nach kurzer Mutterschaftszeit. Aber auch da gilt natürlich, alle oben genannten Faktoren strukturiert und organisiert anzugehen.

Einstellung Arbeitgeber gegenüber arbeitswilligen Mütter

Leider gibt es noch viele Arbeitgeber, die nicht die positiven Seiten einer arbeitstätigen Mutter sehen. Für diese sind die „negativen“ Aspekte diesbezüglich präsenter. Darunter versteht sich das Vorurteil, dass eine Mutter beispielsweise unflexibler eingeteilt werden könne. Jedoch vergessen diese Arbeitsgeber, dass Mütter sich eine saubere Organisation gewohnt sind und wenn es einen Notfall gäbe, es sicher möglich wäre, dies so zu arrangieren. Ebenfalls wird es als „negativ“ sprich als zusätzliches Hindernis angesehen, dass eine Mutter nicht nur fehlen kann wenn sie krank ist, sondern auch des Kindes Krankheiten wegen.
Allerdings sollte dieses Anliegen in einigen Berufen keine allzu wichtige Rolle spielen, da heutzutage vieles über Cloud-Systeme erledigt werden kann. Auf den Arbeitsplatz wäre somit von überallher zugreifbar. Auch hier wäre wahrscheinlich, rein organisatorisch, im allerschlimmsten Notfall eine Lösung möglich.

Wiederrum sehen andere Arbeitgeber eine arbeitstätige Mutter als eine Bereicherung für die Firma an. Denn eine Mutter ist eine multifunktionale Allrounderin und eine organisierte Managerin von X-Sachen gleichzeitig. Diese Fähigkeiten können natürlich im Beruf sehr von Nutzen sein!

Deswegen vergesst nicht, dem Arbeitsgeber klar zu machen, dass Ihr Euch all diesen Punkten, Vorteilen etc. bewusst seid! Das sollte bereits im Anschreiben stehen damit auch ja nichts dem Vorstellungsgespräch und der möglichen Anstellung im Wege steht!

Wir wünschen Euch viel Erfolg!



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